News
01.06.2022
FEMIZIDE
Bericht der Beobachtungsstellen für Frauenmorde und psychologische Gewalt gegen Frauen, vor allem Mütter
Vergangenen November gab es bei den UN-Organisationen in Wien ein zweitägiges Online-Expertinnen-Treffen zum Schwerpunkt "Femizide". Zu dieser Veranstaltung wurde nun ein Report veröffentlicht, der alle Stellungnahmen zum Themenkomplex zusammenfasst (PDF im Anhang). Je ein Kapitel enthält die Empfehlungen über aktuell notwendige Maßnahmen gegen Femizide in Österreich sowie den Bericht an die UN-Generalversammlung.
Das Konzept des Femizids, das vorsätzliche Töten von Frauen und Mädchen, nur weil sie weiblich sind, wurde von Diana Russell in den 1970er Jahren entwickelt, aber der Begriff war bereits in ganz Lateinamerika gebräuchlich. Hauptsächlich motiviert durch Frauenfeindlichkeit, Sexismus und einen männlichen Überlegenheitskomplex, fand es nach und nach Eingang in den öffentlichen Diskurs und wird heute als eine Form der Diskriminierung und
Menschenrechtsverletzungen verstanden, die weitgehend ungestraft bleiben.
2012 wurde in Wien das erste Internationale Symposium zur Bekämpfung von Femiziden abgehalten. Daraus resultierend entstand der erste Aktionsplan, der unter den Mitgliedern der teilnehmenden Staaten verteilt wurde. Im Jahr 2013 wurde in der UN-Kommission für Verbrechensverhütung und Strafrechtspflege eine Resolution erarbeitet und von der Generalversammlung der Vereinten Nationen (Resolution 68/191) verabschiedet. Im Jahr 2015 forderte der Sonderberichterstatter die Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen auf, eine "Femizid-Watch" und Datenerhebung sowie Verfahren zur Verhinderung und Verfolgung von Femiziden zu etablieren.
Jetzt, zehn Jahre später, schlagen die Internationale Vereinigung zur Förderung innovativer Reaktionen auf Globale Herausforderungen (IAAI) und Soroptimist International vor, im Rahmen einer Veranstaltung der nächsten Kommission für Verbrechensverhütung und Strafrechtspflege mögliche Lösungen und neue Strategien zu prüfen und für diese Verbrechen gegen Frauen zu sensibilisieren. Der Schwerpunkt wird auf der Fortsetzung des Kampfes gegen geschlechtsspezifische Tötungen und die Überwindung von Vorurteilen und Stereotypen liegen und darauf zielen, Präventivmaßnahmen und Kontrollinstrumente zu ergreifen.
26.04.2022
Garteln hinter dem Museum
Urban Gardening als Hinweis auf Umweltbedingungen, die Frauenleben betreffen
Das Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus verloste gemeinsam mit den Österreichischen Bundesgärten 15 Hochbeete für Vereine und Organisationen beim Kunsthistorischen Museum Wien – und wir Soroptimistinnen dürfen heuer eine der großen Gemüsekisten „bespielen“.
In dem schmalen Park hin zur Babenberger Straße an der Rückseite des KHM stehen die 15 durchnummerierten Holzkisten, gefüllt mit bester Anzuchterde. Nummer 9, die Kiste, die den Soroptimists zugeteilt wurde, steht durch einen Baum gut vor Straßenstaub geschützt fast in der Mitte. Als „Einstand“ für die Gartel-Arbeit bekamen wir von den Veranstaltertn ein Starterset – eine kleine Palette mit Paradeis-, Gurken- und Kürbispflanzen sowie Kräutersamen, die gleich eingesetzt wurden. Noch ist mehr Erde als Gewächs zu sehen – aber das soll sich in den nächsten Wochen ja noch ändern, wenn passende Frauengewächse die Basisbepflanzung ergänzen werden. Bitte an alle Wiener CS: Beteiligt Euch am Gießdienst 😊 auf daß unser Projekt sprießt und gedeiht und wir einen netten neuen Treffpunkt haben.
Warum brauchen wir dieses Hochbeet?
Alle umweltbedingten, gesetzlichen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen eines Landes berühren die Leben von Frauen und Mädchen – auch in Österreich. Aktuell nehmen unter anderem die Klimakrise, die Auswirkungen der Corona-Pandemie, der Krieg in der Ukraine sowie eine für die westliche Welt außergewöhnlich hohe Zahl von Femiziden darauf Einfluss.
SI Union der Soroptimist Clubs Österreich will mit diesem Hochbeet auf eine friedliche, freundliche und beispielgebende Art auf die Anliegen, Projekte und Expertisen des nationalen und internationalen Frauennetzwerks aufmerksam machen und neue Partner für sowohl gesellschaftspolitische als auch karitative Projekte finden.
22.04.2022
Versorgung, Betreuung, Unterstützung
Einsatz für Menschen aus der Ukraine
Seit Beginn des Krieges in der Ukraine setzen sich Soroptimistinnen in Österreich für Menschen ein, die die Ukraine verlassen haben. Dazu nahmen Clubschwestern hier Kontakt mit Clubschwestern in der Slowakei, Ungarn und Moldawien auf, die in der Betreuung und Versorgung von Geflüchteten in ihren Grenzregionen zur Ukraine aktiv sind. Weitere Kooperationen gibt es mit Clubs in Polen und Rumänien. Über das Project-Matching der Europäischen Föderation der Soroptimistinnen werden die Geldüberweisungen koordiniert und kontrolliert.
Aktionskonto "SI Union Österreich", IBAN AT93 3284 2000 0014 4840 – Zahlungsgrund: UKRAINE
Im Kalender dieser Webseite sind überdies Veranstaltungen unserer Clubs in ganz Österreich zu finden, deren Erlös verschiedenen Ukraine-Hilfsprojekten im In- und Ausland gewidmet sind.
Mit der finanziellen Unterstützung aus den österreichischen Clubs kümmert sich der Club Kosice In der Slowakei sowohl um die Erstbetreuung der Ankommenden, aber auch zum Beispiel um temporäre Wohnmöglichkeiten, um Sprachunterricht und hilft Müttern bei der Suche nach Jobs und die dafür nötige Kinderbetreuung. Über den Club in Zilina werden über Vermittlung des Clubs in Ushgorod Medizin- und Sanitärprodukte für ukrainische Krankenstationen in Kiew und Lemberg organisiert. Und der Club in Bratislava setzt sich für die Betreuung von geflüchteten Familien in Flüchtlings-Zentren und privaten Unterkünften ein.
Die Clubs in Moldawien erhielten Mittel für die Erstversorgung von Frauen und Kindern sowie für Weitertransport und Unterbringung von Menschen.
In Zusammenarbeit mit dem ungarischen Club Szombathely Savaria Colonie wurden Medikamente, Babynahrung und Hygienewaren für ukrainische Binnenflüchtlinge zur Verfügung gestellt, während der Club in Budapest Corvinus sich um die Versorgung und Betreuung von ukrainischen Familien direkt in Budapest kümmert und Erstaufnahme-Zentren in mehreren Städten betreut. Direkt für Flüchtlilngsunterbringungen in Lemberg (Lviv) wurden mit Hilfe von Sponsoren aus Österreich notwendige Versorgungsgüter und Waschmaschinen geliefert.
Aus den unterstützen Clubs erreichen uns Berichte und Dankschreiben: "Danke für Eure Unterstützung! Mit diesem Brief bestätigen wir, dass unser Club zwei Transporte für ukrainische Frauen und Kinder erhalten hat, die wegen der Kriegszustände in ihrer Heimat leiden müssen." "Es ist schön zu sehen, wie sich traumatisierte Kinder in den betreuten Gruppen öffnen und spielen und wieder einen geregelten Schultag haben." "Dank der zahlreichen Sach- und Geldspenden konnte das Versorgungszentrum vor den Osterfeiertagen mit kostenlosen Artikeln sowie Süßigkeiten uns kleinen Spielzeugen aufgefüllt werden."
Die finanziellen Mittel der Soroptimistinnen werden aber nicht nur für Projekte an die ukrainischen Grenzen aufgewendet. Auch innerhalb Österreichs kümmern sich Clubs bzw. Clubschwestern um aus der Ukraine geflüchtete Frauen, Kinder und Familien. Dabei geht es einerseits um die Betreuung in den Erstaufnahmezentren, aber in Folge dann auch um temporäre Wohnmöglichkeiten und deren Ausgestaltung sowie um die Versorgung der Menschen mit den Gütern des täglichen Bedarfs sowie Lebensmittel. Immer größere Bedeutung bekommt die Sprachschulung, die sowohl für die Integration der Neuankömmlinge in Österreich wichtig ist, als auch für die Möglichkeit, hier den Ausbildungen entsprechende Berufe ausüben zu können. Derzeit werden Familien in Wien, Fürstenfeld, Linz, Krems, Klosterneuburg, Hermagor, Kötschach-Mauthen, Ebensee und Wiener Neustadt betreut.
Sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene wird dabei mit dem Roten Kreuz, Caritas, Care und einigen anderen zusammengearbeitet.
10.04.2022
SOROPTIMIST Preis 2022 der Österreichischen Union
Ausschreibung
Der SOROPTIMIST Preis wird für hervorragende Leistungen im Bereich der Verbesserung des Status der Frau, der Bildung, der Menschenrechte, der ökologischen Nachhaltigkeit sowie im Sinn der internationalen Verständigung, für „good will“ Projekte im Bereich der Gleichberechtigung, Entwicklung und des Friedens vergeben.
Mit der Vergabe des SOROPTIMIST Preises in der Höhe von € 7.000,- und einer attraktiven Trophäe wird eine verdiente Persönlichkeit ausgezeichnet, die im Sinn unserer soroptimistischen Ziele über Jahre hinweg außerordentliche und couragierte Leistungen an der Gesellschaft erbringt und erbracht hat.
Das Preisgeld muss zweckgebunden für ein von der Preisträgerin durchgeführtes Projekt verwendet werden.
Mit dem SOROPTIMIST Preis der Österreichischen Union wird eine Person und kein Verein bzw. keine Organisation ausgezeichnet.
Die österreichischen Soroptimist Clubs werden eingeladen, Personen vorzuschlagen, die den oben genannten Kriterien entsprechen und diesen Vorschlag mit einer ausführlichen Begründung (max. 2 Seiten) bis zum 31.05.2022 an die Unionspräsidentin sowie die Vorsitzende des Stipendienkomitees Monika Moritz zu senden.
30.03.2022
«We Stand Up for Women»
SI Europapräsidentin Carolien Demey: Wir setzen diese Worte in die Tat um
"Solidarität, von Soroptimistinnen für Soroptimistinnen. Um Frauen und Mädchen zu helfen. Etwas, das ich von den ersten Tagen der unglaublichen Invasion der Ukraine an miterlebt habe und das viele von uns beeinflusst hat: «Sorores ad optimum» (das Beste für Frauen) war noch nie so bedeutungsvoll wie heute und «We Stand Up for Women» wurde noch nie dringender gebraucht", schreibt SI Föderationspräsidentin Carolien Demey in ihrer aktuellen Message im aktuellen Newsletter der SI Europa-Organisation The Link
"Bei bewaffneten Konflikten leiden Frauen unverhältnismässig stark", schreibt das Team von SI Europa. "Frauen streben selten nach Krieg, sind aber am stärksten vom Krieg betroffen. Bei Friedensgesprächen sind sie meist abwesend, wenn nicht gar ausgeschlossen.
Der Konflikt in der Ukraine darf uns nicht schweigen lassen. Wir fürchten um die Gesundheit und das Wohlergehen von Millionen von Frauen und Mädchen, die verletzt werden, ihr Zuhause und ihre Arbeitsplätze verlieren, Vertreibung, Verlust der Schulbildung, Vergewaltigung und Tod erleiden könnten. Frauen sind wesentlich anfälliger für Kriegsverbrechen als Männer.
Wir rufen die Staaten auf, die Menschenrechte aller Frauen und Mädchen in der Ukraine uneingeschränkt zu achten, wie sie in der Menschenrechtskonvention des Europarates niedergelegt sind, der alle Mitgliedstaaten des Europarates, einschliesslich Russland und der Ukraine, beigetreten sind.
Wir fordern auch alle europäischen Länder auf, die Bürger der Ukraine, die aus der Kampfzone fliehen und Sicherheit suchen, aufzunehmen. Frauen und Mädchen sollten aufgrund ihrer grösseren Gefährdung besonders geschützt werden.
Unsere Organisation, Soroptimist International of Europe, ist in den meisten europäischen Ländern präsent, einschliesslich Russland und der Ukraine. Wir arbeiten an Bildungs-, Empowerment- und Befähigungsprojekten für Frauen und Mädchen – bitte unterstützen Sie uns dabei, Frauen in Kriegsgebieten zu helfen.
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